Tangotherapie

Tango als Leiberfahrung in der integrativen Bewegungstherapie, eine komplexe Achtsamkeit. Ein anderer Aspekt, der Marie-Paule Renaud auch seit 1983 am Herzen liegt, ist die Verbindung von Tango und Persönlichkeitswachstum.

Tango, Therapie, komplexe Achtsamkeit

Beim intensiven Tangotanzen kann sich die Verbindung zwischen Tango und unseren psychischen Mustern zeigen. Der Tango Argentino bietet die Bühne, auf der sich diese Muster wie in unserem Leben immer wieder reinszenieren. Dabei wirkt der Tango wie eine Folie unseres Alltages. In Selbst- und Fremdwahrnehmung lassen sich diese Beziehungs- und Kommunikationsmuster leiblich nah erleben und reflektieren.

Marie-Paule Renaud verbindet Tango mit den Möglichkeiten, die im Bereich des Persönlichkeitswachstums genutzt werden können (Therapie, komplexe Achtsamkeit und Meditation). Sie hat im Laufe der vielen Jahre - seit 1983 - ihre Methode sowohl theoretisch als auch praktisch weiter entwickelt.

Heutzutage ist das Wort Achtsamkeit ganz en Vogue, welches sie vor 30 Jahren schon Tango und Awareness genannt hat. Marie-Paule Renaud hat bis jetzt überall in Deutschland, England, Holland, Dänemark, Italien, Griechenland, Österreich, in Klöstern, in der Erwachsenenbildung und auch am EAG/FPI (Europäische Akademie für psychosoziale Gesundheit und Kreativitätsförderung - Fritz-Perls-Institut),  diese Seminare angeboten.

Tango, Leiberfahrung und Psychotherapie

Vor 13 Jahren (1983) habe ich ein Konzept und eine Methode entwickelt, bei dem/der ich den Tango benutze, um die Beziehungsmuster der jeweiligen Menschen durch Selbsterfahrung (von mir als Tango und Leiberfahrung genannt) prägnant und bewusst zu machen. Im Tango hast Du drei Aspekte, die sehr wichtig sind, was Beziehung angeht: Du hast eine Beziehung zu Dir selbst, da geht es um Selbstzentrierung (oder Du hast sie nicht; dann ist der Kontakt – mit dem anderen oder mit der anderen - nicht vorhanden). Du hast die Beziehung zum anderen und Du hast eine Beziehung zur Musik und zur Zeit, zu Raum und Zeit, wobei sich die Musik  in Raum und Zeit widerspiegelt. Ich mache in meiner Therapiearbeit ganz viele und sehr schöne, meditative Übungen mit den Menschen, viele kreative Übungen, auch lustige Übungen, schöne kleine Beziehungsübungen. Da kommen ziemlich schnell die wesentlichen Lebensthemen an die Oberfläche. Das bekomme ich nicht nur ein Mal gesagt. Ich habe bestimmt 100 Briefe gesammelt von Personen, die bei mir Therapie gemacht haben. Die reflektieren dann rückblickend über ihr Erlebnis in der therapeutischen Arbeit mit dem Tango. Und immer wieder kommt die Feststellung: "Das hat getroffen. Innerhalb von wenigen Minuten war ich an meinem Lebensthema. Das ist ungeheuer interessant und verblüffend".

Auszug aus dem Interview mit Marie-Paule Renaud, Tango Obsession, Passion, Seite 72-73, 1997

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